Am 31. Oktober war wieder Weltspartag. Die Banken und Sparkassen haben auch diese mal wieder mit Sparschweinen und Kinderkram um die Gunst ihrer künftigen Kunden geworben. „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.“ Anders als in anderen Weltregionen leiden die meisten Deutschen nicht gerade Not. Mehr als andere Nationen machen sich aber Sorgen um das liebe Geld.
Der Weltspartag wurde 1925 von den Sparkassen eingeführt. Da lag die große Inflation mit Geldentwertung erst wenige Monate zurück. Damals wie auch nach der zweiten Währungsreform 1948 sparte man hauptsächlich für größere Anschaffungen. Später ging es um den nächsten Urlaub, das Auto oder die Ausbildung der Kinder. Das Sparbuch wurde und wird als solide und verlässlich geschätzt. Und trotz Minimalzinsen deutlich unter der Inflationsrate erfreut es sich bei den Deutschen immer noch großer Beliebtheit.
Warum ist das so? Sicherheit steht für die meisten Anleger an erster Stelle. Aber Rendite soll es natürlich auch geben. Wie soll das aber gehen, wenn der Geldmarkt nicht mehr hergibt? Geld kann nur ertragreich angelegt werden, wenn damit gearbeitet wird. Es muss also investiert werden. Das bedingt zwangsläufig, dass bestimmte Risiken eingegangen werden. Das angelegte Geld wird ausgeliehen, kann aber möglicherweise nicht ganz zurückgezahlt werden. Oder es wird investiert und erbringt nicht die gewünschten Resultate.
No risk, no fun.
Dafür, dass die Anleger bestimmte Risiken eingehen, dürfen sie auf der einen Seite höhere Erträge erwarten. Auf der anderen Seite kann es auch schief gehen. Die Wirtschaftslage kann sich verschlechtern, Kurse können einbrechen, die Inflation kann steigen. Aktuell besteht die Sorge, dass eine Deflation in eine Dauerkrise führt („japanische Krankheit“).
Das eingangs zitierte Sprichwort stimmt trotzdem noch. Denn wer nicht selbst für spätere Zeiten, besonders für das Alter vorsorgt, wird tatsächlich Not haben. Die Frage ist, wie stellt man dies heute am Besten an?
Weltweit gibt es mehrere Krisenherde, die uns in Deutschland vorerst gar nicht oder nur sehr indirekt betreffen. Die Aktienkurse der großen Konzerne im DAX sind nach einem langen Anstieg in den letzten Wochen wieder auf den Stand von vor einem Jahr zurückgefallen. Die pessimistische Stimmung in der Wirtschaft und an den Börsen zieht leider auch diejenigen mit, die eigentlich mit den Krisen- und Kriegsherden dieser Welt wenig oder gar nichts zu tun haben.
Krisen sind auch immer Zeiten zum Lernen.
Wer dies nicht kann oder will, wird am Ende auf der Strecke bleiben. Eigentlich wissen wir alle, was zu tun ist, was anders werden muss. Jedenfalls können wir alles wissen und unsere Schlüsse daraus ziehen. Dass wir die wertvollen Ressourcen dieser Erde nicht länger verschleudern dürfen, dass wir nicht ungestraft Atmosphäre, Boden und Wasser mit Schadstoffen vollpumpen dürfen, dass wir nicht auf Kosten anderer Völker und zu Lasten unserer Kinder und Enkel leben und wirtschaften dürfen – all das wissen wir. Wir bzw. die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik handeln nur nicht danach.
Einen gewissen Optimismus wollen wir uns dennoch bewahren. Denn zum Glück gibt es Menschen, Unternehmen und ja auch Politiker*innen, die Alternativen zeigen.
Warum diese langen Ausführungen? Geld spielt bei dem, was auf unserer Erde geschieht, eine mächtige Rolle. Mit Geld wird in die eine oder die andere Richtung gehandelt. Der kurzfristige Profit nützt immer nur wenigen und schadet meist vielen. Deshalb suchen wir für Sie verantwortliche Alternativen für Ihr Geld.
Geldanlagen mit Mehr-Wert
Wer mit seinen Geld- und Sparanlagen einen echten Mehr-Wert erzielen will, muss sich folgende Fragen stellen:
- Sind die Entscheidungsprozesse für die Investmentstrategie transparent und nachvollziehbar?
- Welche langfristigen Trends werden in dem Anlagesegment voraussichtlich bestimmend sein?
- Welcher gesellschaftliche Nutzen in Bezug auf ökonomische, politische und kulturelle Entwicklungen ist vom Anleger gewünscht und beim Finanzprodukt erkennbar?
- Wer macht was mit dem anvertrauten Geld? Sind die Analysten und Entscheider ausgewiesen kompetent und vertrauenswürdig?
- Welche offensichtlichen und möglichen Risiken können identifiziert werden?
- Sind diese Risiken für den Anleger/die Anlegerin vertretbar oder nicht?
Das bedeutet bei Direktanlagen, dass wir die Angebote danach mehrfach filtern. Am Ende kommen meist nur ein oder zwei Handvoll Investments in die engere Wahl, die wir Ihnen vorstellen können.
Bei den so genannten offenen Investmentfonds (also ohne feste Laufzeiten) ist es viel komplexer – zumal in jedem Fonds 50, 80 oder über 100 Einzeltitel enthalten sind.
Was sind nachhaltige Investmentfonds?
Zunächst interessieren uns nur diejenigen, die zumindest von ihren Anspruch her etwas mit Nachhaltigkeit und Verantwortung zu tun haben, so wie wir es verstehen. Die Online-Plattform nachhaltiges-investment.org listet für Deutschland derzeit 315 Fonds. Beim Forum Nachhaltige Geldanlagen haben wir eine Matrix entwickelt, die die Angebote in einem ersten Schritt nach Kernfragen zu Umwelt, Soziales und Ethik sortiert. Zur Zeit wird an einem Qualitätssiegel mit Mindestkriterien gearbeitet, das 2015 auf den Markt kommen soll.
Vorläufig haben wir in unserem Büro 21 Fonds als „Favoriten“ identifiziert. Außer Betracht lassen wir hochriskante Themenfonds und solche, die noch nicht mindestens 3 Jahre bestehen oder zu klein sind, vorerst. Je nach Anlegerprofil, Zweck und möglicher Anlagedauer haben wir damit eine ausreichende Auswahl für unsere Kundinnen und Kunden.
Alle unsere Anlagevorschläge unterscheiden sich von dem, was im Allgemeinen am mehr oder weniger hektischen Finanzmarkt en vogue ist. Deshalb sind Indices wie der DAX oder andere auch kein Maßstab. Neuere Studien belegen übrigens, dass bei einer klaren langfristig ausgerichteten, nachhaltigen Strategie nicht weniger, sondern sogar mehr Ertrag herauskommen kann, als wenn man nur nach ökonomischen Vorgaben anlegt. Dennoch sollte dies nicht das Hauptkriterium sein, wenn man nach einer Anlage sucht. Sie muss zu Ihnen passen!
Eine Gewähr für den Anlageerfolg kann niemand bieten. Wir natürlich auch nicht. Aber wir können Ihnen interessante Alternativen zum Sparbuch zeigen.